„Wir platzen aus allen Nähten. Wir sind voll und wissen nicht mehr wohin mit den Tieren. In anderen Tierheimen in Bayern sieht es nicht besser aus“, so die Vorsitzende Tessy Lödermann vom Tierheim aus Garmisch-Partenkirchen.
Sie sind flauschig und niedlich. Schnell sind Katze, Hund oder ein anderes Kleintier gekauft. Der Onlinehandel und der illegale Tierhandel aus dem Ausland machen den Tierheimen zu schaffen. Das Tierheim in Garmisch-Partenkirchen steht symbolisch für viele weitere Tierheime in ganz Bayern, die ebenfalls am Limit laufen. „Obwohl wir ein kleines ländliches Tierheim sind, betreuen wir derzeit 350 Tiere in unserem Heim. In den Städten sieht das nochmal ganz anders aus. Unter den Tierheimen tauschen wir uns regelmäßig aus und helfen untereinander“, erzählt Lödermann.
Normalerweise hat das Tierheim in Garmisch-Partenkirchen Platz für Neuaufnahmen. Die jetzige Situation ist jedoch enorm angespannt. Alle Katzenzimmer sind voll belegt. Lediglich in den Hundezimmern gibt es noch den ein oder anderen freien Platz. In der Sommer-Urlaubszeit wird die Vermittlung eingestellt, wie auch zur Weihnachtszeit. Schon vor dem Sommer war die Lage angespannt. Auch immer mehr Kleintiere werden in den Tierheimen abgegeben. Katzen, Hasen, Vögel aller Art, Hamster - und die meist gleich zu mehreren Dutzend. Hinzu kommen noch die Tiere aus verwahrlosten Wohnungen. Lödermann: „für uns steht die artgerechte und tiergerechte Haltung im Vordergrund. Wir können nicht einfach unzählige Tiere in ein Zimmer packen“.
Erst vor kurzem wurden durch die Grenzpolizei Murnau zwei Welpen sichergestellt, erst wenige Wochen alt. Diese werden jetzt im Tierheim aufgezogen. „Wir haben 34 Wellensittiche auf einmal bekommen, die mussten wir erst einmal artgerecht unterbringen. In einer Wohnung wurden 20 Katzen sichergestellt, welche bei uns fürs Erste ein neues Zuhause gefunden haben“, weiß Tessy Lödermann zu berichten. Im Internet ist schnell ein Tier bestellt, das dann oft wegen Überforderung des Herrchens oder weil der Charakter des Tieres nicht passt, im Tierheim abgegeben wird. Lödermann: „Der illegale Welpen- und Katzenhandel boomt. Wir haben ständig Hunde in unserer Quarantäne untergebracht, die an der Grenze sichergestellt wurden“.
Um die unkontrollierte Vermehrung von herrenlosen Katzen einzudämmen, kastriert das Tierheim seit 40 Jahren wilde Katzen – mit Erfolg. In diesem Jahr mehrt sich die Zahl der herrenlosen Katzen aber wieder. Tessy Lödermann erklärt: „wir wissen nicht, warum die Zahlen wieder so steigen. Es vergeht kein Tag, an dem uns keine wilde Katze gemeldet wird. Oft sind sie meist auch noch trächtig“. Die derzeitige Situation bleibt weiter angespannt. Tessy Lödermann hofft, dass sich die Lage im Herbst wieder entspannt. Von Tierbestellungen aus dem Internet ist grundsätzlich abzuraten.
Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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