ID: 1012
24.09.2024

Projektwochen gegen Elterntaxis – Mit Erfolg

Es ist ein immer wiederkehrendes Problem, dass jedes Jahr an Schulen in ganz Deutschland auftaucht – die Elterntaxis. In Murnau wird schon seit Jahren an Lösungen getüftelt. Meist halten die Sensibilisierungen der Schulen und der Polizei an die Eltern aber nicht lange an. Vor dem neuen Schuljahr hat sich die Polizei Murnau erneut mit den Schulleitungen, dem Ordnungsamt und der Verkehrswacht zusammengesetzt, um die Thematik „Elterntaxis“ zu besprechen und nach Optionen zu suchen. Der erste Elternbrief beinhaltete genau dieses Thema, dass die Eltern ihre Kinder nicht vor die Schultüre fahren sollen. Hierzu werden auch Projektwochen an den Murnauer Schulen angedacht.

Bei diesen Projektwochen werden die Kinder mit ins Boot geholt, sind es doch sie, die ihre Eltern dazu ermutigen können. Unter dem Namen „Zu Fuß zur Schule“ starteten diese Woche die ersten Projekte, wie hier an der Emanuel-von-Seidl Grundschule in Murnau. Im Untermarkt wurde in der Nähe vom Maibaum eine der drei „Pfiadi-Zonen“ eingerichtet. In diesen Zonen sollen Eltern ihre Kinder aus dem Auto aussteigen lassen, um so ein Verkehrschaos an den Schulen zu vermeiden. „Die Bewegung tut den Kindern gut, wir stellen auch die Gesundheit der Kinder vorne mit an“, so Annett Baier, Schulleiterin der Grundschule.

Weitere Zonen wurden in der Schlossbergstraße und an der James-Loeb-Straße eingerichtet. Dazu wurden von den Kindern der Umwelt AG der Emanuel-von-Seidl Grundschule liebevoll gestaltete Schilder für die Haltezonen erstellt und montiert. „Am besten werden die Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu Schule gebracht“, bekräftigt die Vorsitzende der Murnauer Gebietsverkehrswacht, Petra von Notz. Weiter erklärt sie, „wenn die Eltern auf das Auto verzichten, könnten jeden Tag hunderte Fahrten zu den Schulen reduziert werden. Somit wird auch die Verkehrssituation im Ort entzerrt, welche eh sehr angespannt ist“.  

Die Beamten der Polizei Murnau werden, wie die letzten Jahre auch, die Eltern in den Elterntaxis vor Ort ansprechen und sensibilisieren. Die Gefahr für die Schulkinder ist durch solche Taxis enorm, leicht werden sie übersehen und es kommt zu gefährlichen Situationen.

Annett Baier, Schulleiterin: „Demnächst wird ein Bus an unsere Schule kommen und dann werden wir den Kindern die Gefahren an einem Bus vorstellen, unter anderem auch den toten Winkel. In unserer Schule wird jede Klasse ein Projekt umsetzen, um die Eltern auf die Verkehrsproblematik aufmerksam zu machen“.

Der Umweltgedanke fließt auch in diese Projekte ein. Bei hunderten Elterntaxifahrten pro Tag leidet auch die Umwelt. Das manche Fahrten nicht zu vermeiden sind, ist allen Akteuren klar. Es soll aber nicht sein, dass die Kinder bis vor die Schultüre gefahren werden. Allein an der Emanuel-von-Seidl Grundschule drücken in diesem Schuljahr rund 300 Kinder die Schulbank. „Der Elternbrief hat zu Beginn der Schule seine Wirkung gezeigt. Ich hoffe, dass das auch so bleibt. Um den Gedanken „Zu Fuß zur Schule“ aufrecht erhalten zu können, werden wir auch langfristige Projekte anstreben“, weiß die Schulleiterin zu berichten.

„Wir gehen in Murnau zu den Hol- und Bringzeiten an den Schulen von rund 800 Fahrten pro Tag aus“, so Petra von Notz von der Gebietsverkehrswacht.

Folgende Projekte wird es geben: Der Schulweg als Entdeckungsreise, Gesund durch Bewegung, ein Sternmarsch zur Schule, Schulranzen wiegen, Kinder verteilen Strafzettel an die Eltern, eine Stempelkarte für jeden Fußmarsch und auch ein Schulwegtagebuch soll es geben.

Zudem wurde am Montag in der Früh ein Fahrrad-Parkour vor der Schule aufgebaut. Hier konnten die Schüler den ganzen Vormittag üben. Ein Durchkommen für Fahrzeuge gab es dadurch nicht mehr.  

Die James-Loeb-Grundschule beginnt mit ihren Projektwochen am 30. September.

Auf dem Gruppenfoto zu sehen:
v. l.: Beauftragte der Polizeiinspektion Murnau für die Verkehrserziehung Petra Igler, Hausmeister der Emanuel-von-Seidl Grundschule Ralf Oswald, Erster Polizeihauptkommissar Joachim Loy, Annett Baier, Lehrerin Birgit Klöck mit der 4. Klasse Umwelt AG der Emanuel-von-Seidl Grundschule.
 
Auf dem Anhaltefoto:
Beamter der Polizei Murnau Georg Öttl hält Elterntaxi vor der Schule an und sensibilisiert Eltern. 

Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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