In Oberammergau ließen die Mitwirkenden der Passionsspielen ihre Haare seit einem Jahr wachsen. Corona machte den Passionsspielen einen Strick durch die Rechnung, die Absage kam. Die Spiele wurden nun auf das Jahr 2022 verschoben.

Schon von Beginn an machte sich Christine Ruppenthal aus Oberammergau Gedanken, was sie mit ihren langen Haaren nach der Passion machen kann. Sie stieß auf eine Non-Profit Organisation „Die Haarspender“. Diese fertigen kostenlose Echthaarperücken für Kinder an, welche ihr eigenes Haar durch eine Krankheit verloren haben. Normalerweise kosten solche Perücken hunderte von Euro.

Durch solch eine Echthaarspende unterstützt Christine Ruppenthal den Verein. Von diesen Perücken profitieren Kinder zwischen 4 und 18 Jahren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auch die Produktion dieser Perücken werden durch Geldspenden finanziert, alleine das Knüpfen beläuft sich auf rund 360 Euro.

Ruppenthal fällte eine Entscheidung. Die Haare bis zu den Passionsspielen im Jahr 2022 wachsen zu lassen war keine Option für sie. Mindestens 30 Zentimeter Haare werden für die Spende benötigt. Sie lag das Maßband an, kontrollierte die Länge und machte einen Termin beim Friseur. Am Dienstagvormittag war es dann soweit, erst wurden die Haare gewaschen und dann legte die Frisöse Erika den Kamm und die Schere an.

In wenigen Minuten waren die Haare ab. Sichtlich stolz war die Spenderin über das Ergebnis. Mit frisch geschnittenen schulterlangen Haaren hat sie den Friseur verlassen. Da der Haarerlass für die verschobenen Passionsspiele schon wieder in 10 Monaten ansteht, nahm sich Christine Ruppenthal vor, wenn die Passionsspiele 2022 im Herbst enden, wird sie ihre Haare erneut spenden. Zum Nachahmen ausdrücklich empfohlen. Infos unter: diehaarspender.at

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