Letztes Jahr wurde bekannt, dass die Pflegestation der Sozialservicegesellschaft (SSG) des Bayerischen Roten Kreuzes nicht mehr zeitgerecht war, Pflegefachpersonal fehlte, das Landratsamt mahnte zur Weiterentwicklung. Die Betreiber überlegten lange. Immer wieder ging es hin und her. Letztendlich wurde der Entschluss gefasst, die Pflegestation zu schließen und im weiteren Zuge komplett umzubauen. Man wollte neue Wege in Sachen Seniorenwohnen gehen. Die noch verbleibenden pflegebedürftigen Bewohner wurden nach Absprachen in andere Einrichtungen der SSG verlegt. Ein Bewohner war noch so fit, er konnte bleiben und zog eine Etage tiefer. Hier genießt er das betreute Seniorenwohnen.
Für Oberammergau selbst ist solch eine Einrichtung sehr wichtig, auch wenn sie keine stationäre Pflege mehr anbietet. Ein ambulanter Pflegedienst wird von 6 Uhr früh bis 20 Uhr abends vorgehalten, dieser kann auf Anfrage pflegerische Maßnahmen anbieten. Gerade für die älteren Mitmenschen ist es wichtig, dass ihre Unterkunft zentral im Ort liegt. Besorgungen können so besser erledigt werden. Die Gemeinde, die Banken sowie Friseure, Ärzte und weitere Geschäfte befinden sich ganz in der Nähe. Für Einrichtungsleiterin Denise Jakob war es nicht einfach. Inmitten der Umbauphase trat sie ihre neue Stelle im Seniorenwohnen an. Bereits während der Einlernzeit musste sie für die Absprachen der Baumaßnahmen zur Verfügung stehen. Am Dienstagvormittag war der Moment, als ihr ein großer Stein vom Herzen fiel. Die Eröffnung des umgebauten Objektes stand an.
Projektleiter der SSG Clemens Dienst ließ es sich nicht nehmen und wohnte der kleinen Feierlichkeit bei. Das Tragen von Masken und die Einhaltung des Abstandes – natürlich selbstverständlich. „Das Seniorenwohnen in Oberammergau ist ein Vorzeigehaus, ich sehe es als Schmuckstück unserer Gesellschaft,“ so Clemens Dienst. Weiter berichtet er, „Wir konnten den Fertigstellungstermin, sowie die vorgegebenen Baukosten exakt einhalten, das freut uns sehr. Es war keine leichte aber letztendlich die richtige Entscheidung, da die alte Pflegestation aus baulichen und wirtschaftlichen Gründen keine Zukunft gehabt hätte.“
Im Juni 2020 begannen die großflächigen Umbaumaßnahmen. Der komplette erste Stock musste saniert werden. Gerade in Corona-Zeiten war solch ein Vorhaben sportlich. Die Bauarbeiter bekamen einen extra Eingang, um nicht mit Bewohnern in Kontakt zu kommen. Hier musste man den Infektionsschutz ganz vorne anstellen. Einrichtungsleiterin Denise Jakob ist froh, „wir hatten zum Glück keinen Coronafall in dieser Zeit.“ Im Vertrag wurden sogar Ruhezeiten der Bauarbeiten fixiert, so war sichergestellt, dass die restlichen Bewohner des Hauses während und nach der Mittagszeit ruhen konnten. Große Beeinträchtigungen blieben zum Glück aus.
„Die letzten Arbeiten werden derzeit noch erledigt“, erklärt Hermann Kurzmeier, verantwortlicher der Haustechnik, als auch Ansprechpartner für Clemens Dienst, welcher sein Büro in München hat. Kurzmeier fungierte als verlängerter Arm des Projektleiters, er kümmerte sich um alle Angelegenheiten auf der Baustelle. Dienst dankte ihm herzlich für den reibungslosen Ablauf.
Durch die Umbaumaßnahmen konnten nun 18 Ein-Zimmer-Appartements sowie drei Zwei-Zimmer- Appartements realisiert werden. Sechs der Ein-Zimmer-Appartements können jedoch zu einem Zwei-Zimmer-Appartements zusammengelegt werden, so dass auch Paare gemeinsam einziehen können, sich aber auch durch eine Trenntüre zwischen den beiden Wohnungen zurückziehen können. Somit finden nun im 1. Stock maximal 24 Bewohner einen neuen Platz.
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenwohnens Oberammergau profitieren von der Möglichkeit Gemeinschaft mit den Nachbarn erleben zu können. Sie können gemeinsame Mahlzeiten im Restaurant, welches sich im Erdgeschoss befindet einnehmen, oder in ihren Appartements speisen. Im Haus gibt es auch Musik- und Bewegungsangebote. Die Wohnungen können von den Bewohnern selbst gestaltet werden, hierzu wurde eine Beispielwohnung durch die Leitung eingerichtet. Alle Bäder wurden barrierefrei umgebaut und auch behindertengerecht ausgestattet. Eine kleine Küche findet in jeder Wohnung Platz, so dass sich die Bewohner auch selbst versorgen können, falls sie das Restaurant nicht nutzen möchten. Hinzu kommt noch, dass jede Wohnung mit dem BRK-Hausnotruf in Garmisch-Partenkirchen verbunden ist. Mittels mobilem Notfallsender kann ein Notruf abgesetzt werden. Dennoch bieten die Wohnungen viel Platz für die Privatheit und Individualität der Bewohner. Hauswirtschaftliche Leistungen können je nach Bedarf hinzugebucht werden. Das Seniorenwohnen kann nun einen Platz für 80 Senioren anbieten.
Auf dem Schlüsselübergabebild zu sehen:
v.v.l: Clemens Dienst, Denise Jakob
h.v.l.: Hermann Kurzmeier, 2.Bürgermeister Oberammergau Eugen Huber.
Fotos Copyright: Dominik Bartl
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