Corona hat auch den Rhythmus der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kohlgrub durcheinandergebracht. So konnte nun endlich am vergangenen Wochenende die Jahreshauptversammlung der Floriansjünger nachgeholt werden. Früh morgens gingen die Ehrenamtlichen zum Gottesdienst in die Kirche, um im Anschluss ihre Versammlung in der Kurpark- Gaststätte abzuhalten.
Der 1. Vorsitzende Josef Niklas eröffnete die Jahreshauptversammlung und gab dann das Wort an den Schriftführer und den Kassier. Diese verlasen ihre Berichte aus dem letzten Vereinsjahr. Es war ruhig im Verein, erzählte Niklas. Corona hat auch dort das Vereinsleben stark beeinträchtigt. „In der schwierigen Lockdownzeit durften wir so gut wie nichts mehr veranstalten, Glück hatten wir aber bei den Altpapiersammlungen. Durch ein gutes Konzept konnten wir unter hohen Hürden wenigstens diese durchführen“, so der Vorsitzende. Letztes Jahr konnten sechs Sammlungen im Ortsgebiet durchgeführt werden. Dennoch musste der Großteil der Vereinsveranstaltungen komplett eingestellt werden.
Niklas ist froh, dass es langsam wieder aufwärts geht. „Nächstes Jahr wollen wir auch wieder einen Tag der offenen Tür organisieren“, so der 1. Vorsitzende. Er verwies aber auch auf ein großes Fest der Feuerwehr, übernächstes Jahr wird das 150-jährige Bestehen in Bad Kohlgrub gefeiert. Hier wird man jetzt in die Planungen gehen. Derzeit läuft eine Ersatzbeschaffung für das alte Löschfahrzeug LF8, welches seit 1973 seinen Dienst in der Kommune tut. Das LF8 wird kommendes Jahr durch ein GWL2 (Gerätewagen Logistik 2) ersetzt, welcher die Kommune rund 300.000 Euro kosten wird.
In einer schriftlichen Abstimmung wurde entschieden, dass man das alte LF8 gerne als Vereinsfahrzeug weiter in Händen der Floriansjünger behalten möchte. Hierfür muss die Kommune jetzt prüfen, wie das Fahrzeug in den Verein überführt werden kann. Die verwaltungsrechtlichen Hürden muss der anwesende 1. Bürgermeister Franz Degele klären.
Der 1. Kommandant Josef Mangold jun. gab einen Rückblick auf ein ruhiges Einsatzjahr. „Normalerweise haben wir doppelt so viele Einsatze, doch durch Corona haben sich die Einsatzzahlen halbiert“, so der Kommandant. Zu 27 Einsätzen rückten die Ehrenamtlichen 2020 aus, hierbei wurden sie zu Unfällen, Bränden, Unwettereinsätzen, Ölspuren und Tierrettungen gerufen. Derzeit engagieren sich in der Ortsfeuerwehr 65 aktive Einsatzkräfte, 24 davon mit einer Atemschutzausbildung. Mangold ist sehr stolz auf seine Mannschaft und dankte für die geleistete Arbeit. 700 ehrenamtliche Einsatzstunden kamen zusammen, 1250 Stunden wurden für Übungen und Ausbildungen erbracht. Bürgermeister Franz Degele dankte für den unermüdlichen Einsatz der Feuerwehrler für den Ort und die Bürger von Bad Kohlgrub. Degele, selbst ein großer Befürworter der Hilfsorganisationen: „eure Arbeit ist keineswegs selbstverständlich“.
Johann Eitzenberger, Kreisbrandrat aus dem Landkreis, hatte hohe Ehrungen im Gepäck. Zunächst dankte auch er den Freiwilligen für ihre hervorragende Arbeit. In Sachen Corona muss sich der Kreisbrandrat ebenfalls damit beschäftigen, „Lasst euch impfen, schützt auch und damit auch eure Kameraden, nur so werden wir die Pandemie besiegen können“, so Eitzenberger. Weiter teilte der Kreisbrandrat mit, „langsam könnt ihr die ersten digitalen Pager für die digitale Alarmierung bestellen. Das THW hat schon umgestellt, wir in der Kreisbrandinspektion haben auch die ersten Pager bestellt.“ Es soll ein „weicher“ Umstieg auf die neue Technik werden.
Im Anschluss an die Reden vollzog der Vorsitzende Josef Niklas seine Vereinsehrungen. So wurden für 40 Jahre Mitgliedschaft im Feuerwehrverein Georg Freisl (entschuldigt), Peter Schellinger (entschuldigt), Werner Schauer, Thomas Lang und Anton Niklas sen. geehrt.
Auf dem Bild zu sehen:
v.l.: 1.Kommandat Josef Mangold jun., 2. Kommandant Christian Schellinger, Werner Schauer, Thomas Lang, Anton Niklas sen., 1. Vorsitzender Josef Niklas, 2. Vorsitzender Christoph Burkart.
Johann Eitzenberger zeichnete die Wehrmänner Anton Niklas sen. und Thomas Lang für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst mit einem Orden aus und überbrachte eine Urkunde, als auch ein Dankschreiben des Innenministers Joachim Herrmann. Als kleinen Dank wurde den beiden ein Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim in Bayrisch Gmain durch den Kreisbrandrat überreicht. Damit die beiden geehrten Männer von ihren Frauen begleitet werden können, spendierte der Kohlgruber Bürgermeister hier noch zwei Unterkünfte.
Auf dem Bild zu sehen:
v.l.: 2. Vorsitzender Christoph Burkart, 1. Vorsitzender Josef Niklas, 2. Kommandant Christian Schellinger, 1. Kommandant Josef Mangold jun., Anton Niklas sen., Thomas Lang, 1. Bürgermeister Franz Degele, Kreisbrandrat Johann Eitzenberger.
Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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