Technische-Hilfeleitungseinsätze gestiegen – Georg Möst für 70 Jahre geehrt
Technische-Hilfeleitungseinsätze gestiegen – Georg Möst für 70 Jahre geehrt
Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Oberau
Schon um 08:30 Uhr versammelten sich die Floriansjünger der örtlichen Feuerwehr von Oberau zum Kirchenzug. Traditionell wird dort vor der Jahreshauptversammlung eine Messe in der Kirche abgehalten. Nach der heiligen Messe marschierten die Ehrenamtlichen, samt Musik vorweg durch den Ort hinaus zum Vereinsheim des Volkstrachtenvereins Almarausch.
Um 11 Uhr startete dann der offizielle Teil der Jahreshauptversammlung. Mit Weißwürstl und Wiener gestärkt, begann der 1.Vorstand Franz Hofmann mit der Begrüßung der Mitglieder. Auch der 1.Bürgermeister Peter Imminger, einige Mitglieder des Gemeinderates und der Kreisbrandinspektor Peter Gaus wohnten der Versammlung bei. Was schon zu Beginn klar war, die Einsatzzahlen sind gestiegen. Besonders aber in der technischen Hilfeleistung, welche einen Großteil der Einsätze ausmacht.
Der Schriftführer Bernhard Hofmann gab einen eindrucksvollen Rückblick auf das vergangene Jahr. Neben zahlreichen Einsätzen stemmten die Feuerwehr und der Verein noch einiges nebenbei. Aus- und Fortbildungen wurden organisiert und abgehalten, aber auch das Eisstocktunier, Kesselfleischessen sowie die Altpapier- und Altkleidersammlung musste bewerkstelligt werden. Insgesamt 91-mal musste die Feuerwehr Oberau ausrücken, hauptsächlich zu 70 technischen Hilfeleistungen. Diese beinhalten auch Verkehrsunfälle jeglicher Art, welche in der Anzahl gestiegen sind. Um die Kondition der Atemschutzgeräteträger in Form zu halten, durften sie beim Dienstsport Fußball spielen. Allerdings nicht einfach so, sondern mit schwerem Atemschutz und Pressluftflasche ging es auf den Fußballplatz, welcher neben dem Gerätehaus liegt. Auch Schulungen wie Erste-Hilfe, modulare Truppausbildung und der Atemschutz- sowie Chemieschutzlehrgang standen auf dem Lehrplan an.
Wie der 1.Kommandant Florian Schindlbeck in seiner Rede verließ, blieben einige Einsätze in den Köpfen hängen. Sichtlich stolz ist er auf seine Truppe, welcher er auch ausgiebig dankte. Er ließ drei Einsätze Revue passieren, dabei erinnerte er an den schweren Großbrand in Oberau. Hierbei ist die Lagerhalle einer Firma samt Inhalt, sowie eine darüber liegende Wohnung komplett niedergebrannt. Gasflaschen waren explodiert. Die Rauchsäule war bis in die übernächsten Orte zu sehen. Mit 172 Einsatzkräften aus dem Landkreis konnte man den Brand letztendlich löschen.
Eines Abends erhielt die Oberauer Feuerwehr einen Alarm durch die Leitstelle Oberland, bei dem die Kräfte zu einem Unfall auf die B23 am Ettalerberg alarmiert wurden. Schnell waren sie vor Ort, als sie das ganze Ausmaß sahen, wurden noch weitere Einsatzkräfte und Hilfsorganisationen nachgefordert. Ein Audi kam von der Fahrbahn ab und prallte gegen mehrere Bäume. Im Fahrzeug ein junger Mensch tot, einer eingeklemmt. Ein weiterer kroch schwerverletzt den Abhang hinauf um Hilfe zu holen. Ein schwerer und tragischer Einsatz, der in Erinnerung bleibt, so Schindlbeck.
Die Schneekatastrophe des letzten Winters durfte bei seinem Rückblick nicht fehlen. Schon nach kurzer Zeit befürchtete der Kommandant, dass die Kräfte hier sehr gefordert werden. Seine Vermutung täuschte nicht, sogar der Katastrophenalarm musste durch den Landrat Anton Speer ausgerufen werden. Dann ging es Schlag auf Schlag, ein Einsatz nach dem anderen, aber auch die Nachbargemeinden, sowie der komplette Landkreis blieben nicht verschont. Aber auch dies konnte dank der ehrenamtlichen Mitglieder abgearbeitet werden.
In Zukunft kommen noch weitere Aufgaben auf die Einsatzkräfte zu, die ersten Tunnel-Übungen der Oberauer Umfahrung sollen schon Anfang 2020 stattfinden, um für den Ernstfall gerüstet zu sein.
Auch der 1.Bürgermeister Peter Imminger dankte in seiner Ansprache den Mitgliedern und deren Familien für ihre eingebrachte Zeit. Gerade bei Unfällen sind die psychischen Belastungen enorm, so Imminger. Die Kommune konnte dieses Jahr schon 52.800 Euro für neue Einsatzmäntel zur Verfügung stellen, kommendes Jahr kommen nochmal 18.000 Euro für neue Einsatzhosen hinzu. Kreisbrandinspektor Peter Gaus sagte, die Oberauer Wehr sei ein gutes Beispiel im Landkreis für ihre erstklassige Arbeit.
Derzeit hat der Feuerwehrverein Oberau 167 Mitglieder, darunter 64 Aktive im Feuerwehrdienst. Die Kinderfeuerwehr ist ebenfalls mit 18 Kindern gut besetzt. Auch eine Jugendfeuerwehr beheimatet die Wehr. Bei Interesse, können Buben oder Mädchen ab 12 Jahren bei der Oberauer Feuerwehr vorbeikommen und sich über eine Mitgliedschaft erkundigen.
Vereidigung neuer Feuerwehrmitglieder für den aktiven Dienst:
Dominik Aggensteiner, Christof Dissmann, Tim Maihofen, Angelo Modolo, Magdalena Krammer, Sebastian Lindauer, Simon Lindauer, Lena Othmer.
Beförderungen:
v. l.: Ernannt zum Löschmeister Matthias Klughammer, ernannt zum Hauptlöschmeister Bernhard Pongratz, 1.Kommandant Florian Schindlbeck
Vereinsehrungen passiv:
v. l.: 1.Vorstand Franz Hofmann, Klaus Schleicher (40Jahre), Josef Brodmeier (50 Jahre), Georg Möst (70 Jahre), Johann Trieb (50 Jahre), Fähnrich Sepp Guglhör, Karl Schindlbeck (50 Jahre), 1.Kommandant Florian Schindlbeck.
Nicht anwesend:
Rudolf Gall (25 Jahre), Walter Fabricius (40 Jahre), Georg Schwarzberger (40 Jahre), Andreas Roith (50 Jahre), Willi Klein (60 Jahre).
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