Mit dem Wohnmobil in den Ruhestand – Dienststellenleiter der Verkehrspolizeiinspektion Weilheim verabschiedet sich
Nach fast 43 Jahren Polizeidienst ist Schluss. Hubert Schwaiger, Erster Polizeihauptkommissar und Dienststellenleiter der Verkehrspolizei Weilheim, geht zum 28.02.2023 in den wohlverdienten Ruhestand. Momentan ist Schwaiger am Packen, denn in den letzten 14 Jahren, die er als Chef der Verkehrspolizei fungierte, hat sich so einiges in seinem Büro angesammelt. Da helfen nur noch Umzugskartons. „Ich sehe meinem dienstlichen Ende gelassen entgegen“, betont Schwaiger.
Nach seinem Abitur bewarb sich Schwaiger bei der Bundeswehr und bei der Polizei. Als Wunsch äußerte Schwaiger bei der Bundeswehrberatung, dass er keinen Dienst mit großen Höhen oder Tiefen verrichten möchte. Seine Höhenangst ließe dies nicht zu. Prompt sollte er zu einer Fallschirmeinheit. Sein Glück, auch bei der Polizei erhielt Schwaiger eine Zusage. Seine Entscheidung fiel leicht. Am 1. Oktober 1980 trat er seine Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Königsbrunn an. Nach 2 Jahren folgten anderthalb Jahre Ausbildung in Dachau. Danach zog es ihn immer wieder nach Weilheim, der Heimat nah. 1984 fing er dort als Schichtbeamter im Einsatzzug an.
„Routine darf nicht einkehren. Sich immer wieder neuen Aufgaben stellen ist wichtig und tut gut. Ich hatte bis zum letzten Tag große Freude an meinem Beruf“, so Schwaiger. Auch bei der Kriminalpolizei machte der heutige Dienststellenleiter halt. In der Abteilung „Rauschgift“ sammelte der Beamte seine Erfahrungen. Danach setzte er ein Studium an der Beamtenfachhochschule in Fürstenfeldbruck drauf. Von 1996 bis 2001 fungierte Hubert Schwaiger als Pressesprecher der damaligen Polizeidirektion Weilheim und führte seine Laufbahn fort.
„Ich bin heute noch froh, dass ich früher durch meine Vorgesetzten gefördert wurde. Durch den Anschub neue Bereichsfelder der Polizei kennenzulernen, konnte ich mir aus vielen Abteilugen Fachwissen aneignen“, erklärte der scheidende Polizeichef. Hubert Schwaiger wurde im Jahr 2009 die Stelle des Dienststellenleiters der Verkehrspolizei Weilheim (VPI) angeboten, die er noch bis zum 28.02.2023 ausübt. Hier führt er rund 40 Beamte auf seiner Dienststelle. Nach 14 Jahren VPI und fast 43 Jahren Polizeidienst ist jetzt Schluss, das Polizei-Urgestein geht in die Pension. Schwaiger: „Die Freunde an der Arbeit ist doch das Höchste. Wenn man nicht mehr gerne zur Arbeit geht, dann sollte man sich Gedanken machen, ob man nicht einen anderen Beruf wählt.“
Für den Fast-Pensionist ist die Polizei eine große Familie, die er seiner Aussage nach sehr vermissen wird. Sicherlich will er die Kontakte halten, aber eben nicht mehr als Beamter sondern als Privatmann. Mit ihm kann man immer reden, wie er erklärte, außer in Sachen Eigenschutz und Sicherungsmaßnahmen. Hier versteht der Beamte keinen Spaß, gerade auf Autobahnen ist der Arbeitsplatz brandgefährlich. Rücksichtslose Verkehrsteilnehmer rasen ungebremst an Unfallstellen vorbei. Das Einsatzgebiet erstreckt sich von München bis Garmisch-Partenkirchen. Weiter verfügt die VPI über eine Schwerlastgruppe, sowie eine Gruppe für Geschwindigkeitsmessungen. Das Aufgabenfeld ist umfangreich.
Am 15. Februar wird Hubert Schwaiger vom Polizeipräsident Manfred Hauser verabschiedet. Wer nachfolgt ist derzeit noch nicht bekannt. Julius Metz, Schwaigers jahrelanger Stellvertreter, wird kommissarisch die Stelle übernehmen, bis ein Nachfolger gefunden ist.
Für Schwaiger wird es im Ruhestand nicht langweilig werden. Mit seiner Frau hat er ein Wohnmobil bestellt, mit dem die beiden noch in diesem Jahr eine Rundreise durch Deutschland machen möchten. Denn auch Schwaigers Gattin hört auf zu arbeiten und wird mit ihrem Mann den Ruhestand genießen. Zeit für die Familie, dem Enkelkind sind ihm wichtig. Für seine Jagd wird er nun auch mehr Zeit haben.
„Ich freue mich auf neue Zeiten, deshalb schießt sich jetzt ein Kapitel und das Nächste öffnet sich“, Hubert Schwaiger.
Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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