Wildtiere werden durch Touristen gestört – Nahrung zu knapp – Berufsjäger muss Winterfütterung durchführen – Ausführlicher OTon zum Thema – Querfeldeintouristen nehmen Tod der Tiere in Kauf – Rehe und Rotwild hautnah (on tape)
Es ist ein Problem, dass sich jedes Jahr in den Wäldern wiederholt. Der Tourist drängt nach draußen und will in die Natur, ob Sommer oder Winter. Die meisten bleiben auf den ausgeschilderten Wanderwegen und Skipisten. Dennoch gibt es unbelehrbare Querfeldeintouristen, denen die Regeln egal sind. Gerade im Winter kann ein solches Verhalten den Tod der Wildtiere bedeuten.
Im Winter finden die Wildtiere bei geschlossener Schneedecke kein Futter mehr. Normalerweise würden Rehe und Rotwild dann die Bäume verbeißen und damit großen Schaden verursachen. In Oberammergau hat die Privatwaldgemeinschaft seit Jahrzehnten eine Wildfütterung seit im Betrieb, um zum einen Schaden zu verhindern und zum anderen den Tieren das Überleben im Winter zu sichern. Berufsjäger Dominik Rödel gab einen Einblick in seine Arbeit, dabei konnte man die Rehe und das Rotwild hautnah im Wald erleben. Für die Querfeldeintouristen hat Rödel kein Verständnis. Diese jagen die Tiere in ihrer Winterruhephase auf. Während dieser Ruhephase wird die Gliedmaßen-Temperatur auf 15° C abgesenkt, um Energie zu sparen. Werden die Tiere dann aufgescheucht, kann es bis zum Tod der Tiere führen. Der Kaltstart zur Flucht ist für den Körper zu extrem.
In Apps und Internetportalen werden eigene Routen der Wanderer eingestellt, diese beinhalten aber nicht, dass es sich hierbei evtl. um keine offizielle Wander- oder Tourenskiroute handelt. Einer macht es vor, alle anderen laufen hinterher. Sogar vor Wildfütterungen machen manche Ausflügler keinen Halt.
Leider passiert es immer wieder, dass die Wanderer und Skitourengeher sich auf nicht freigegebenen Flächen bewegen. Auch in einem Naturschutzgebiet. Die Einsicht fehlt den Meisten. Rödel geht in seinem Interview auf alle Themen ein. Zuerst füllte der Berufsjäger Heu in die Fütterungen, Silage und ein wenig Trester folgten. Die scheuen Rehe suchten schnell das Weite, als das Rotwild angaloppierte. Langsam und vorsichtig näherten sie sich den Fütterungsstellen. Man merkte, irgendetwas beunruhigte die Tiere. Ihr Blick ging immer wieder Richtung Berg. Der Hunger aber überwiegte fürs Erste, doch nach ein paar Bissen flüchteten sie wieder. Nachdem etwas Zeit vergangen war, kamen sie zurück, um sich erneut an den Futterstellen zu stärken.
Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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