Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Musikvereins Oberammergau durfte der Hauptvorsitzende Georg Horak eine besondere Ehrung vornehmen. Gerhard Schöber wurde feierlich zum Ehrenmitglied ernannt. In Horaks Begründung stand Schöbers Engagement, seine musikalische Vielseitigkeit im Musikverein und sein hohes musikalisches Können im Vordergrund. Auch wenn der 70-Jährige nicht mehr in der ersten Reihe stehen will, so macht der verdiente Musiker aus der zweiten Reihe weiter. „Die Ansprüche, die ich immer an andere gestellt habe, stelle ich auch an mich selbst. Man wird nicht jünger, deshalb muss ich nicht mehr in den vorderen Reihe stehen“, sagte Schöber, der seit 42 Jahren dem Verein angehört.
Bevor die Versammlung im Gasthof „Alte Post“ losging, wurde traditionell in der Kirche ein Gottesdienst abgehalten, der von Pfarrer Albert Hack zelebriert wurde. Dieser folgte ebenfalls zur Versammlung. „Herr Pfarrer, ihre musikalischen Leistungen im Gottesdienst muss ich würdigen“, so Georg Horak.
Der 1. Bürgermeister von Oberammergau, Andreas Rödl bezeichnet den Musikverein als eine Allweckwaffe zu jedem Anlass. „In der Passion habt ihr unmenschliches vollbracht. Ihr seid auch das ganze Jahr so oft unterwegs, mich wundert es, dass ihr überhaupt noch eine Familie habt.“ Mit 409 Mitgliedern, aktiv und fördernd, zählt der Musikverein zu den größten Vereinen in Oberammergau.
Von der Blasmusik, aus Reihen der Trommler, aus dem Orchester und Sänger, überall hofft man auf Nachwuchs. Der Trommlerzug hatte einen Workshop veranstaltet und konnte ein paar Neuzugänge verbuchen. Im Verein kümmert man sich vorbildlich um das Thema, so versucht man bereits in der Schule Kinder zum Musizieren zu motivieren. Markus Zwink: „Man muss die Kinder an das Musizieren heranführen, die stimmliche Bildung ist enorm wichtig. Das Singen zuhause wird kaum mehr von den Eltern praktiziert. Dem Musikverein werden in Zukunft viele Stimmen fehlen. Uns stehen auch dieses Jahr wieder große herausfordernde Projekte an. Wir werden die Operette Roxy und ihr Wunderteam umsetzen.“ In seinem Rückblick schaute Zwink auf die letzte Passion und den Kultursommer im Passionstheater. Hier fand er großes Lob für alle Beteiligten.
Der Sternrundgang am Silvesterabend war gut besucht, auch wenn das Wetter hätte besser sein können. Der große Stern in Oberammergau konnte dem Wetter mit geringen Blessuren trotzen, die beiden kleinen Sterne aber haben durch den Regen großen Schaden genommen. Georg Horak: „Die Familie Korbinian Reiser hat sich den Sternen angenommen und ist mit der Trocknung und Reparatur beschäftigt. Ich hoffe, dass alles repariert werden kann.“
Der Ausblick auf die Passion 2030 durfte dabei nicht fehlen. „Immer weniger lernen Instrumente zu spielen. In der Passion konnten viele Instrumente nicht von Einheimischen besetzt werden, so dass wir externe Musiker benötigten. Ich hoffe, dass wir in der nächsten Passion wieder selbst mehr Musiker stellen können. Die Passionsmusik ist ein Aushängeschild für den Ort“, so Rödl. Aus den jeweilen Vereinsgruppierungen gab es einen Einblick in ihre Leistungen aus dem letzte Jahr. 13 Sommerkonzerte wurden gespielt, der Leonhardizug in Unterammergau wurde begleitet, acht Mal musizierte man bei Julius Caesar. Daneben wurde das Frühlingskonzert abgehalten. In der Kirche war man oft gefragt. Dann gab es noch das Pfarrfest und das Gartenfest. Der Musikverein hatte alle Hände voll zu tun.
Für Bad Bayersoien, das vom Hagelunwetter schwer gezeichnet wurden, gab es ein Benefizkonzert im Passionstheater. Neben dem Oberammergauer Musikverein kamen aus dem Umkreis viele weitere Vereine hinzu, um das Konzert vielseitig zu gestalten. Jeder wollte seinen Beitrag dazu leisten.
Da dieses Konzert bei den Musikanten sehr gut angenommen wurde, wurde der Wunsch in den Raum gestellt, dass man eventuell ein Jahreskonzert im Passionstheater dauerhaft etabliert. Horak will nun den Wunsch prüfen. Schon frühzeitig gab der 70-jährige Georg Horak, bekannt, dass er bei der nächsten Wahl im Jahr 2026 nicht mehr zur Verfügung steht. Er will frühzeitig für einen Nachfolger als Hauptvorstand werben.
Im Rahmen der Versammlung wurden mit der Ehrung des Musikverbands Ober- und Niederbayern Ulli Schöber für 25 Jahre, 40 Jahre Matthias Baumann für 40 Jahre, Martina Maderspacher für 40 Jahre, Christine Zehentbauer für 40 Jahre, Mark Maderspacher für 10 Jahre als Tambourmajor geehrt. Der Bayerische Blasmusik Verband ehrte Peter Renner für 60 Jahre.
Auch Neuaufnahmen kamen hinzu, so wurden Katharina Burkard, Jonas Stanek, Lukas Schöber, Lukas Fux, Ferdinand Albrecht, Sebastian Mensching, Florian Maderspacher, Leo Bierling, Jakob Maderspacher und Severin Ostler in den Verein aufgenommen.
Auf den Bildern zu sehen:
von h. v. l.: Ulli Schöber, Matthias Baumann, Martina Maderspacher, Christine Zehentbauer, Mark Maderspacher, Peter Renner, Georg Horak.
v. v. l.: Gerhard Schöber
Auf dem anderen Foto:
Leo Bierling zeigt sich stolz bei der Vorstandschaft, als er seine Aufnahme für den Verein erhielt.
Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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