Auf den angrenzenden Feldern der Ramsachstraße in Murnau reihte sich ein Fahrzeug nach dem anderen. Inmitten der landwirtschaftlichen Maschinen das Mahnfeuer, das auf die Missstände der Ampel-Regierung aufmerksam machen soll. In den sozialen Medien, via WhatsApp und klassisch per Anruf verteilte sich die Information über das Mahnfeuer schnell, auch weit über die Landkreisgrenzen hinaus. Grund hierfür sind die angekündigten Streichungen des Agrardiesels und der Unmut über die Bundesregierung. Kurz vor 18 Uhr wurde das Feuer entfacht, die Versammlung begann. Milchlaster, Radlader, Traktoren, Raupenfahrzeuge und auch normale Autos nahmen an der Protestaktion teil. „Zu dem Mahnfeuer kamen 250 Traktoren, 120 Fahrzeuge und wir gehen von 700 – 800 Personen aus, die hier teilgenommen haben. Damit haben wir aber auch im Vorfeld gerechnet“, berichtet Florian Benedikt von der Polizeiinspektion Murnau.
Die Anfahrt der Protestler glich einer Sternfahrt an den Alpenhof nach Murnau. Auf allen Straßen rund um Murnau blinkten die gelben Lichter der Protestfahrzeuge. Von Weilheim herkommend staute es sich, unzählige Traktoren waren auf dem Weg. Auf der südlichen Seite sah man bis Eschenlohe ein Blicklicht nach dem anderen, obwohl die Freiflächen rund um das Mahnfeuer bereits gut gefüllt waren. Auch auf den anderen Zufahrtsstraßen nach Murnau sah es nicht anders aus. Im Alpenhof hingegen begrüßte zur gleichen Zeit die örtliche CSU ihre Gäste zum Neujahrsempfang. 2. Landrat Dr. Michael Rapp und Landtagsabgeordneter Harald Kühn (beide CSU) kamen zuvor heraus und unterhielten sich mit einigen Landwirten. Diese beteuerten, dass der Protest nichts mit dem Neujahrsempfang und der Bayerischen Regierung zu tun hat.
Dr. Michael Rapp kam ins Gespräch mit einem Verantwortlichen der Aktion: „Ich kann euch vollkommen verstehen, so kann es nicht weitergehen, ich habe Verständnis dafür“.
Schon als die ersten Fahrzeuge auf die Felder fuhren, merkte man, dass dies eine sehr matschige Aktion werden würde. Dementsprechend sahen auch die Schuhe und Fahrzeuge beim Verlassen des Geländes aus. Mitten im Geschehen wurde spontan ein Grill aufgebaut und Würstel gegrillt. Ein Angebot, was gut angenommen wurde. Die Dunkelheit war längst angebrochen, außer dem Feuer gab es lediglich die Straßenlaternen als Lichtquelle. Als der Neujahrsempfang begonnen hatte, ließen die Fahrzeuge am Mahnfeuer ihre Blinklichter und Scheinwerfer erstrahlen. Das Hubkonzert durfte dabei nicht fehlen. „Die Versammlung ist friedlich und geordnet verlaufen“, so Florian Benedikt. Gegen halb neun machten sich die ersten Fahrzeuge auf den Rückweg und wieder waren auf den Straßen in und um Murnau unzählige Gelblichter zu sehen.
Bereits am 7. Februar soll um 18 Uhr, zwischen Farchanter Tunnel und Garmisch-Partenkirchen, am Kreisverkehr das nächste Mahnfeuer stattfinden.
Versammlungsleiter Anton Lautner aus Seehausen: „Es ist bereits fünf nach zwölf. Wir waren überwältigt, dass so viele Menschen unserem Aufruf gefolgt sind und uns damit unterstützen. Darunter waren auch viele Privatpersonen, auch der Mittelstand war gut vertreten. Wir sind auf 1000 Teilnehmer gekommen.“
„Für uns war es schon überraschend, dass so viele Teilnehmer zum Mahnfeuer gekommen sind. Man sieht, dass es den Bürgern unter den Nägeln brennt.“
„Zum Ende des Mahnfeuers kam noch die Staatsministerin Michaela Kaniber und Alexander Dobrindt zu uns, was uns auch freute. Die Gesetzesflut, die Auflagen müssen weniger werden. Der Schutz der Außengrenzen wurde angesprochen. Genau wie das Thema, dass Milliarden von Euro immer mehr ins Ausland verteilt werden, die im eigenen Land dringend benötigt werden.“
„Ich möchte die gute Zusammenarbeit mit der Polizei vorne anstellen. Mit Herrn Loy und seinen Mitarbeitern arbeiten wir Hand in Hand. Uns ist es wichtig, dass alles sauber und geordnet abläuft.“
Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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